REBOOT“, Atelier Booth 17

Pfefferwerk Stadtkultur Berlin

15. September – 20. Oktober 2022


Während meines Aufenthalts vor fünf Jahren in der Nordtürkei am Schwarzen Meer, hatte ich die Gelegenheit, eines der strengsten und marodesten Gefängnisse "Sinop Cezaevi" zu besuchen, in dem viele türkische Persönlichkeiten gefangen gehalten wurden, unter vielen anderen: "Refii Cevat Ulunay, Sabahattin Ali, Kerim Korcan oder sogar Nazim Hikmet".

Am meisten beeindruckten mich die Spuren und Inschriften von Häftlingen an den Wänden. Botschaften hinterlassen in der Hoffnung, gelesen zu werden. Namen, mühevoll in den harten Stein geritzt, wirken sie wie in der Zeit eingefroren. 



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Fotografien auf transparentem Plexiglas von Spuren, die von Häftlingen in der Türkei und in Frankreich an die Wände geschrieben wurden. 2017-2022. 45x60cm.

Die Ausstellung fand in den neuen Räumlichkeiten von dem Atelier Booth 17 in Berlin statt, die sich noch im Umbau befanden.
Wir nutzten den Raum aus unbehandeltem Beton für die Präsentation der Plexiglas-Pannels. Die Bodenarbeiten wurden von meiner Kollegin Isabella Gerstner durchgeführt.




 

MAN DENKT HALT NACH. OB ES EINEN SINN HATTE ODER HAT, MÖGEN ANDERE ENTSCHEIDEN. DOCH AUCH BEI DENEN IST'S UNGEWIß, OB SIE WIRKLICH DAS ZEUG DAZU MITBRINGEN. ES KLINGT IMMER NACH AUSREDE, SICH AUF ANDERE ZU BERUFEN. WARUM SOLLEN ANDERE DAS LEISTEN KÖNNEN, WAS MAN SELBER NICHT ZUWEGE BRINGT? ALSO BLEIBT'S DABEI: VIELE DENKEN, EINIGE DENKEN, MAN DENKT SELBST. OB ES ABER EINEN SINN HAT, MUß MAN SELBER ENTSCHEIDEN, SO DÜRFTIG AUCH DAS URTEIL AUSFALLEN MAG

„KRIEGSSPIEL“ 2017 - INSTALLATION UND PRÄSENTATION DES „JEU DE LA GUERRE“  

VON GUY DEBORD DURCH DEN KÜNSTLER YOUSSEF TABTI 

Deichtorhallen Hamburg / Sammlung Falckenberg, Foto: Henning Rogge 2022

 
 
-6. Sinopale (Biennale), Sinop. Turkey 2017
-Hamburger Bahnhof-Museum für Gegenwart-Berlin 2018 
-8.Salon Hamburg. Germany 2019
-Kunsthaus Hamburg. Germany 2020 
-Deichtorhallen Hamburg | Sammlung Falkenberg 2022


Youssef Tabti hat für sein Projekt ein eigenes Spielbrett gebaut und Spielfiguren nach seinen Vorstellungen entworfen.

Das Spiel wird fast nie gespielt. Daher ist diese Aktion eine einmalige Gelegenheit, das „Jeu de la Guerre“ von Guy Debords und damit einen fast vergessenen Aspekt des Situationismus kennen zu lernen. Womöglich können bei dieser Gelegenheit einige interessante Fragen aufgeworfen werden: Was hat diese radikalen Künstler, Philosophen und Revolutionäre am Thema „Krieg“ interessiert? Wieso waren sie von der Schrift „Was ist Krieg?“ von General Clausewitz fasziniert? Handelt es sich bei diesem Spiel wirklich um ein „Kriegsspiel“ oder dient es eher als ein Mittel, um Kommunikationsprozesse auszuloten und „Situationen zu kreieren“? Kann man Begriffe wie Strategie und Kommunikation, Angriff und Verteidigung vom Thema Krieg abstrahieren und in andere soziale Zusammenhänge übertragen?

Youssef Tabti ist mit dem „Kriegsspiel“ in verschiedenen Ländern unterwegs gewesen und hat mit Menschen an unterschiedlichen Orten im öffentlichen Raum gespielt.
Die Erfahrungen, die er dabei gemacht hat, fließen laufend ein, wodurch das „Jeu de la guerre“ ein „work in progress“ geworden ist.

Jeder Mitspieler*innen wird somit zum Teil/Teilnehmer*innen der Installation.

Katalog in einer Auflage von 300 Exemplaren auf Munke-Papier. 24 Seiten. 2022


 

RHETORIC - HILL OF THE PNIX     2017


 


Video View Rhetoric – Hill of the Pnix. 2017 © Youssef Tabti

RHETORIC – Hill of the PNIX marks the end of Youssef Tabti’s Istanbul trilogy. The work revolves around the theme of freedom of speech and democracy. Only the first two parts, however, could be completed in Istanbul. After the coup attempt in 2016, Tabti had to relocate the project to a neighbouring country – Greece. In Athens met with Christos Yannaras, a theologian and philosopher whose theses have caused controversy far beyond Greece. In the centre of the Pnix, the place of popular assemblies in ancient Athens, Yannaras reminds us of the rhetoric art of democracy and thus sensitizes us for the current threat to freedom of expression.
 
Videoinstallation 2017 (with vinyl adhesive from the map of the Pnix and metal sculptures inspired by desk for the speaker. originally there are also a stone with the word "Bema" engraved in it-the Bema was used as an orator's platform in the ancien world)

Installation View at  Roter Salon im Palais am Festungsgraben. Berlin Maxim Gorki Theater 
3. Berliner Herbstsalon 2017
 


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AGORA/ ἀγορά 

Installation und Performance zu den Büchern „Menschenwürde“ und „Texte zur Freiheit“  2019 - 2022

 

#2 Diese Arbeit wird die Fortsetzung der Ausstellung sein, die 2019 im Heimgartenbund Atlona durchgeführt wurde.

Laubenland – Künstlerische Interventionen im Heimgartenbund Altona. Hamburg

 


In der Antike waren Lesungen und Diskussionen ein fester Bestandteil des Kulturlebens.
Die Bücher stehen im Garten zur Verfügung.
Sie können gelesen, Passagen können markieren werden und sind zur Anregung für Gespräche gedacht.

Artikel 1 unseres Grundgesetzes beginnt mit den Worten: »Die Würde des Menschen ist unantastbar« – und in gesellschaftlichen Wertekonflikten berufen sich fast alle Seiten auf eben diesen Begriff der »Menschenwürde«. Obwohl er also der am meisten angeführte Begriff in den Wertedebatten der Gegenwart ist, sei es auf nationaler, europäischer oder internationaler Ebene, geraten die meisten in Verlegenheit, wenn man sie nach der genauen Bedeutung dieses glanzvollen Begriffes fragt. 


  

STORYTELLING. Beirut 2018

Bilderserie, die im Libanon im Archäologischen Museum in Beirut fotografiert wurde. Die Texte sind Auszüge aus dem Internet über verschiedene Ereignisse in der Welt.

Series of images photographed in Lebanon at the Beirut Museum of Archaeology. The texts are excerpts from the internet on various events in the world. 2 from 10 Panels. each 120 x 70 cm with scenes of the life of Achilles. (Sarcophagus from the necropolis of Tyre, 2nd century AD).